Roadmap für die Umsetzung der Gesundheitlichen Vorausplanung (GVP) mit 12 Empfehlungen

Gesundheitliche Vorausplanung (GVP) stärkt die Selbstbestimmung, etwa im Hinblick auf die Behandlung nach einem schweren Unfall, bei fortgeschrittener Krankheit oder Demenz. Gesundheitlich Vorausplanen soll für alle möglich sein. Eine vom BAG und von der Schweizerischen Akademie für Medizinische Wissenschaften (SAMW) geleitete nationale Arbeitsgruppe formuliert in einer Roadmap 12 Empfehlungen, um GVP im Alltag zu etablieren.


Roadmap herunterladen:

Roadmap für die Umsetzung der Gesundheitlichen Vorausplanung (GVP) in der Schweiz

Roadmap pour la mise en œuvre du projet de soins anticipé (ProSA) en Suisse: document en français

Road map per l’attuazione della pianificazione sanitaria anticipata (PSA) in Svizzera: documento in italiano

Roadmap for the implementation of advance care planning (ACP) in Switzerland: document in English

Die Gesundheitliche Vorausplanung (GVP) ist in den letzten zwei Jahren stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt: Das Coronavirus hat Menschen dazu gebracht, über intensivmedizinische Behandlungen nachzudenken und ihren Willen für oder gegen solche Massnahmen festzuhalten, z. B. in einer Patientenverfügung. Die Abstimmung zur Widerspruchslösung hat ebenfalls dazu angeregt, den Willen für oder gegen eine Organspende zu reflektieren. Zur GVP gehört auch das Formulieren der Wünsche, wie und wo man z. B. nach einem schweren Unfall, nach einem Schlaganfall, bei zunehmender Gebrechlichkeit oder fortschreitender Demenz behandelt und betreut werden möchte. Die Vorausplanung fördert die Selbstbestimmung und schafft Sicherheit – unabhängig von Alter und Gesundheitszustand.

GVP ist freiwillig. Sie soll aber für alle, die sich damit befassen möchten, zugänglich und verständlich sein. Hier gibt es Verbesserungspotenzial in der Schweiz. Seit 2021 hat eine nationale Arbeitsgruppe unter Co-Leitung von BAG und SAMW im Auftrag des Bundesrates den Handlungsbedarf analysiert, um die GVP in der Schweiz zu stärken. Ein Modell mit konkreten Empfehlungen stand im Sommer 2022 in der öffentlichen Vernehmlassung. Unter Berücksichtigung der 170 eingegangen Stellungnahmen veröffentlicht die Arbeitsgruppe nun die «Roadmap für die Umsetzung der GVP in der Schweiz».

Die Roadmap skizziert 12 Empfehlungen, die dazu beitragen sollen, dass GVP im Alltag stärker verbreitet und verankert wird. Dabei werden vier Bereiche angesprochen: 1) Sensibilisierung der Bevölkerung, 2) Hilfestellungen zur GVP für alle, 3) Rolle der Fachpersonen im Gesundheits-, Sozial- und Beratungsbereich, 4) Qualitätsverbesserungen der Instrumente und Prozesse.

Das Dokument bietet weder eine Vorlage für die Patientenverfügung noch will es bestehende Initiativen im Bereich GVP ersetzen. Vielmehr soll es die Bekanntheit, Zugänglichkeit und Qualität der GVP verbessern. Die Empfehlungen werden nun schrittweise umgesetzt; Projekte und Arbeiten in Subgruppen mit entsprechender Expertise sind bereits in Planung.

Hintergrundinformationen zur Arbeitsgruppe und zur GVP allgemein finden Sie auf unserer Webseite «Gesundheitliche Vorausplanung».

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Umsetzungsbeispiele